Zentrum für Kollektivkultur e. V.
Das Zentrum für Kollektivkultur (ZfK) ist der Trägerverein eines auf dem ehemaligen Kaffee-Hag-Gelände entstehenden soziokulturellen Kulturzentrums, das die Bremer Kulturszene nachhaltig stärken, vernetzen sowie Räume zur künstlerischen Entfaltung bieten soll. Unser Vorhaben soll langfristig in den Gebäuden 7, 8 und 9 des HAG-Areals umgesetzt werden und Atelier- und Studioräume sowie eine offene Werkstatt, Veranstaltungs- und Vernetzungsräume umfassen. Bevor wir das Vorhaben umsetzen können, werden wir Teil des KUNST.HAFEN.WALLE sein und das zweite Obergeschoss des Kabagebäude auf dem Hagareal bespielen.
Wir freuen uns darauf, im Rahmen der Veranstaltung unsere baldige Nachbarschaft kennenzulernen und das Event mit einer Vielzahl von Kunst- und Kulturschaffenden aus dem Stadtteil mitzugestalten. Wir hoffen, euch einen Einblick in die vielseitige Ausrichtung unseres Kulturschaffens zu ermöglichen.
Das soziokulturelle Zentrum soll ein transformativer Ort werden, der einen kritischen Blick auf die Gesellschaft ermöglicht, unterschiedliche künstlerische Annäherungen und Verarbeitungen zulässt und zum Nachdenken anregen soll. Daher haben wir für den KUNST.HAFEN.WALLE künstlerische Positionen kuratiert, die sich dem Thema patriarchale Gewalt widmen: Wir möchten damit auf die Auswirkungen patriarchaler Strukturen und den Facettenreichtum des Themas aufmerksam machen und gleichzeitig Menschen, die von patriarchaler Gewalt betroffen sind, eine Plattform bieten, um sich künstlerisch auszudrücken und mit vielfältigen Ausdrucks- und Verarbeitungsformen ihren individuellen Umgang mit patriarchaler Gewalt zu präsentieren.
Die Ausstellung wird am 4./5.11. sowie – über den KUNST.HAFEN.WALLE hinaus – am 10.11.-12.11. im zweiten Obergeschoss des Kabagebäudes zu sehen sein und mit einem Rahmenprogramm (Link zum Programm beim ZfK) bestehend aus Performances, Workshop, Stadtführungen, Lesung, Musikprogramm und vielem mehr ergänzt. Wir werden von folgenden Künstler*innen(gruppen) tatkräftig unterstützt:
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Anne-Mette Roemer
Anne-Mette Roemer steht am Anfang ihres künstlerischen Weges. Sie absolvierte ihre Diplomas in visueller Kunst, Keramik, Glasbläserei und Goldschmiede in Bornhol, Dänemark – die Zeit an der Højskole prägt nachhaltig Anne-Metters Kunsthandwerk: Der schlichte skandinavische Stil sowie die Vielfalt an Materialien, Techniken und Praktiken schlagen sich in den Kunstwerken nieder und ermöglichen einen Perspektivwechsel. Thematisch widmet sich Anne-Mette zeitgenössischen Themen, wie dem Klimawandel, ungleichen Machtverhältnissen und patriarchalen Strukturen und rückt damit existenzielle Themen in den Fokus, die uns in unserer Gegenwart und Zukunft betreffen und Probleme unserer modernen Gesellschaft aufzeigen.
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Diyan Duke
Diyan Antonio Duke, auch bekannt unter dem Namen Transatlantic Bounce Art, ist ein interdisziplinärer Schwarzer amerikanischer Künstler, der derzeit in Hamburg, Deutschland, lebt. In seinen Arbeiten versucht er zeitgenössische soziale Probleme aus einer Schwarzen amerikanischen Perspektive zu beleuchten, indem Diyan Duke popkulturelle Themen dekonstruiert und als Referenzpunkte nutzt in denen von ihm ausgewählten Medien.
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Emilia Sting
Inspiriert von organischen Oberflächenstrukturen, Körperlichkeiten und Visionen einer queerfeministischen Zukunftsgestaltung, entfalten sich die Arbeiten von Emilia Sting um Ideen von menschlichen und mehr-als-menschlichen Körpern, diversen Arten von Verflechtungen und Konzepten des Werdens. Sie arbeitet vorrangig in und mit Text und Textil.
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Garabatos Atelier
Garabatos Atelier ist ein queerfeministisches Kunstkollektiv und Atelier in Bremen. Die Ateliergemeinschaft besteht aktuell aus fünf queeren Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Schwerpunkten, aber dem gemeinsamen Wunsch, nach einem geschützten Raum für künstlerische Arbeit. Seit Oktober 2022 haben sie ein festes “Zuhause” in der Bohnenstraße 7 im Bremer Viertel gefunden. Die Mitglieder arbeiten teilweise an gemeinsamen Projekten, aber auch unabhängig davon, an eigenen Werken. Der Atelieralltag ist inspiriert von unterschiedlichen Techniken und Materialien: Von traditioneller Druckgrafik bis hin zu digitaler Illustration, Skulptur, Fotografie, großformatiger Malerei, Objektkunst oder Installation.
Die Künstler*innen sind queer, weird, emotional, mal wissenschaftlich intellektuell oder einfach, komplex, direkt: Genau wie ihre Kunst.
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Hodan-Ali Farah
Hodan-Ali Farah ist in Bremen geboren und aufgewachsen und bewegt sich an den Schnittpunkten von Kunst, Aktivismus und politischer Bildung. Sie beschäftigt sich mit den Kontinuitäten des Bremer Kolonialerbes und den daraus resultierenden Lebensrealitäten Schwarzer Menschen in Bremen. Neben ihrem Studium der Geschichte und Pädagogik experimentiert sie mit Empowerment-Arbeit durch künstlerischen Ausdruck und bietet Workshops zu Intersektionalität und Schwarzen Feminismen an.
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Kollektiv FRÜSTE
FRÜSTE beschreibt eine kollektive Struktur von Freund:innenschaft. Das gemeinsame Ziel ist das Ausschöpfen und Entwickeln eines queerfeministischen aktivistischen Potenzials, das sich insbesondere auf kunstwissenschaftliche und kreative Sphären bezieht.
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PastellKartell
Lila malt, zeichnet, näht, fotografiert, filmt, schneidet, klebt und mixt alles Mögliche schon seit ihrer frühen Jugend. Stundenlang im Hyperfokus taucht sie ab in ihre eigene Welt und findet dort im künstlerischen Ausdruck eine Möglichkeit ihre Gefühle, ihren Schmerz, ihre Träume, ihre Wut auszudrücken. In den Werken der queeren Künstlerin findet sich immer wieder eine starke politische Haltung und ein sensibler Blick auf die (Um)welt.
In dieser Ausstellung zeigt Lila euch eine Reihe an Illustrationen, die aus ihrem Aufwachsen im Patriarchat als queere, neurodivergente Frau erzählt.
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Liza Leonard
Liza hat den Bachelor in Kunst im Sozialen absolviert. Künstlerisch wird bei Liza mit verschiedenen Medien gearbeitet, um Themen in unterschiedlichen Materialien formulieren zu können.
Die Arbeiten finden sich in Zeichnungen, Fotografie, druckgrafischen Verfahren und kleinen Objekten wieder. Besonders faszinieren Liza experimentelle Methoden, die dazu anregen, neue Wege des Ausdrucks zu finden.
Die Themen, die in der Kunst aufgegriffen werden, unterliegen oft autobiografischen Ursprungs. Dabei spielen Themen der Prägung, Anerziehung und der gesellschaftliche Kontext eine wichtige Rolle. Auch Nuancen des Alltags finden ihren Weg in die künstlerische Arbeit.
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Louisa Victoria Clever
Louisa Victoria Clever ist Grafikdesignerin, hat ihren Bachelor zuvor an der HTW Berlin in Kommunikationsdesign gemacht und studiert zur Zeit im Masterstudio Kultur & Identität an der Hochschule für Künste Bremen. In ihren Arbeiten versucht sie, gesellschaftlich relevante Themen mit Hilfe von Grafik in den Diskurs zu bringen. Das Sommersemester 2023 hat sie in Linz, Österreich verbracht.
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Luis Toledo
Luis Toledo arbeitet als Dozierender für Kunst-/Bildwissenschaften und Kunsttheorie an der HKS Ottersberg und ist freier Mitarbeiter im Team der Kunstvermittlung in der Kunsthalle Bremen. In seinen aktuellen Arbeiten kombiniert Luis Toledo Elemente aus der Karikatur, dem Comic und der kritischen Kulturgeschichte der Erotik und Pornografie. Außerdem fließen Bilder, Codes und Symbole aus dem Zeitgeschehen mit ein. Die aktuellen, gesellschaftlichen Debatten, Identitätsdiskurse, wie kritische Männlichkeit, versucht Luis über die eigenen Arbeiten für sich greifbar zu machen.
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Nil
Nil ist gebürtiger Berliner, im Wendland aufgewachsen und hat in der Nähe von Bremen zuletzt Design und Soziale Arbeit studiert. Seit knapp 20 Jahren widmet Nil sich (mit einer längeren Pause) der Kunstform Urban Art/(Post-)Graffiti/Stencil Art. Neben Kinder- und Jugendprojekten sowie Auftragsarbeiten malt Nil Leinwände und große Wandbilder. Einerseits sollen dadurch gesellschaftskritische Themen in den Bildern verhandelt und darin subtile Zusammenhänge hergestellt werden. Andererseits interessieren Nil Kontraste jeder Ästhetik im Kontext abstrakter Formen und Flächen. Vorwiegend entstehen die Arbeiten mit der Sprühdose.
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Rootless
Rootless ist ein Netzwerk aus internationaler Künstlerinnen, die die Vielfalt des Lebens durch Kunst erforschen. Durch die individuelle Kreativität der Gruppenmitglieder entwickelt Rootless Wege oder Formen der Kunst, die sie miteinander verbinden. Aus einer weiblichen Perspektive erforschen sie die Vielfalt sowie die verbindenden Gemeinsamkeiten des Themas „wurzellos“.
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Studio Culture and Identity
Der Dialog von Bild und Text bildet in diesem Studio die Grundlage zur kritischen Untersuchung und Entwicklung ästhetischer Strategien der Fotografie und visuellen Kommunikation. Die experimentelle, forschende Grundhaltung des Studios diskutiert und erarbeitet künstlerisch-visuelle Konzepte, die sich mit Narration, Verständigung und Publikation grenzüberschreitend beschäftigen — vom Künstlerbuch bis zur Unternehmenskommunikation. Das Studio ist Teil des Master-Studiengangs Integriertes Design (4 Semester) an der Hochschule für Künste Bremen.